Reise in die Ukraine und nach Moldau vom 30. August – 13. September 2023
Am 30. August brach eine Gruppe von drei Brüdern, begleitet vom Gebet der Gemeinden Harsewinkel und Hannover, zu einer Reise auf. Der Bulli war mit Literatur in russischer und ukrainischer Sprache geladen. An der Grenze zur Ukraine gab es die ersten Schwierigkeiten, denn der Zoll wollte keine Literatur in russischer Sprache durchlassen, aber nach einigen Erklärungen wurden wir doch durchgelassen. Wir dankten Gott und fuhren nach Uschgorod, um Swetlana Timochina, die Autorin vieler christlicher Bücher, zu besuchen. Das Treffen war sehr freudig. Swetlana hat ein weiteres neues Buch mit Geschichten geschrieben.
Am 1. September durften wir in Korolewo und Podwinogradowo beim Schulbeginn dabei sein. Dies ist bereits das 10. Schuljahr, das begonnen werden durfte. Der Herr hat die christliche Schule reichlich gesegnet. Viele Kinder haben lesen und schreiben gelernt. Die kleinen Jungen, die zur Schule gehen, träumen davon, Prediger zu werden. In festlicher Atmosphäre fand der Gottesdienst in der Gemeinde von Korolewo und Podwinogradowo statt. Die „erste Glocke“ läutete den Beginn der Schule ein. Der nächste Punkt unserer Reise war die Stadt Lutsk, wo wir uns mit Bruder Nikolai B. trafen. Er berichtete über die Situation mit den Flüchtlingen und über den Dienst unter den verwundeten Soldaten in den Krankenhäusern. Gott hat auch da die Tür zur Verkündigung des Evangeliums geöffnet. Dann fuhren wir in das Dorf Wolja, wo Wadim A. seinen Dienst verrichtet. Gott hat ihm die Arbeit unter Menschen mit Behinderung ans Herz gelegt und die Menschen sind sehr dankbar für Rollstühle, Gehhilfen und Krankenbetten, die vom Hilfskomitee Aquila geschickt wurden.
Wir übernachteten in einem gemütlichen Haus, in dem sie im Sommer Erholungswochen durchführen, und fuhren dann weiter nach Kiew, um einen mennonitischen Ältesten aus Amerika zu treffen. Er druckt geistliche Literatur und verteilt sie in der Ukraine, außerdem hilft er Bedürftigen mit Lebensmitteln.
Von Kiew aus fuhren wir nach Tscherkassy, um Bruder Pawel S. zu besuchen. Die Gemeinde hilft Flüchtlingen mit Kleidung und Lebensmitteln. Seit Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine wurde die Gemeinde von etwa 25.000 Menschen besucht, die Gottes Wort hören konnten und materielle Hilfe erhielten. Anschließend reisten wir in die Stadt Nikopol, die nicht weit von der Frontlinie entfernt liegt. Alexander E., ein Ältester der Gemeinde, ist nach Deutschland geflohen und hat nun mit zwei weiteren Brüdern beschlossen, zurückzukehren, da er die große Not in der Gemeinde sieht. Sie entschlossen sich, in sicheren Gebieten Häuser für ihre Familien zu bauen und in der Stadt weiter den Dienst an den Menschen zu tun. Die Stadt wird oft beschossen, viele Häuser haben zerbrochene Fenster, und es herrscht eine Ausgangssperre. Wir besuchten eine evangelistische Veranstaltung im Bethaus. Das Haus war voll, und als der Gottesdienst begann, hörten wir Schüsse. Die Menschen hatten Angst, und wir beteten, dass der Herr uns alle beschützen möge. Mehrere Menschen folgten dem Aufruf zur Bekehrung. Nach dem Gottesdienst erhielten die Besucher Lebensmittelpakete.
Wir verbrachten die Nacht in Nikopol und fuhren am Morgen in Richtung Odessa in das Dorf Troitskoe. Die Brüder waren sehr dankbar für das Buch „Entdecke die Bibel“ und erzählten uns von ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen. Gott segnet sie reichlich und sie bereiten sich darauf vor, in diesem Jahr drei Taufen durchzuführen. Am Abend traf Pawel K. aus Chisenau ein und wir reisten gemeinsam nach Moldau. In Chisenau besuchten wir das Gelände eines christlichen Lagers, in dem im Sommer Kinder- und Jugendfreizeiten stattfinden. Vitaly E. erzählte uns von der Arbeit unter den Menschen mit Behinderung. Vitaly hat zwei Kinder, die an zerebraler Kinderlähmung leiden, und weiß dementsprechend, was es bedeutet, den Kranken zu helfen. Wir besuchten einen Gottesdienst in der 3. Gemeinde in Chisenau, und der Herr bewegte Menschen zur Bekehrung und Erneuerung. In der 2. Gemeinde in Chisenau fand ein Jugendtreffen statt.
Bruder Jakob P. sprach über die Arbeit des „Hilfskomitee Aquila“ und wünschte sich von den Jugendlichen, dass sie mehr Bücher lesen sollten. Von Moldau aus reisten wir nach Gagausien. Dort besuchten wir die Gemeinde Taraklia. Die Glaubensgeschwister waren sehr dankbar für die Bücher in rumänischer Sprache. Von Gagausien aus fuhren wir durch Rumänien zurück nach Deutschland. In zwei Wochen legten wir etwa 7.000 km zurück. Gott sei Dank für den erlebten Segen und die Bewahrung!
L. L.