Auf den Schneewegen im Norden Sibiriens


Besuche der Gemeinden an der Angara
„Ich suche meine Brüder…“ 1. Mose 37, 16


Der Herr schenkte Anfang März 2019 wieder eine Möglichkeit das Krasnojarskgebiet zu besuchen. Wir flogen mit einigen Brüdern aus Hüllhorst in diese Gegend. Von Kansk aus ging es Richtung Norden in die Gegend von Angara, einem riesigen sibirischen Fluß. Die Temperaturen lagen noch bei -20°C, sodass die Winterwege auch nördlich der Angara passierbar waren. Ab April kann man diese Gegend nur auf dem Wasser mit Booten oder per Hubschrauber erreichen.


Mit zwei Fahrzeugen fuhren wir nach Bogutschany. Da hatten wir eine Abendversammlung. Es war auch der schon betagte Bruder Alexej Tschurikow zugegen. Er war mit seiner Frau und drei kleinen Kindern im April 1974 von Krasnojarsk nach Bogutschany gezogen, um dort den Menschen den Herrn Jesus zu bezeugen. Davon schrieb er in seinen Erinnerungen, welche im Verlag Samenkorn veröffentlicht wurden. Dieses Buch mit dem Titel „Auch das Angaragebiet ist des Herrn Feld“ (И Приангарье Божья нива) schenkten wir ihm. Er war bis zu Tränen gerührt und mit Dankbarkeit nahm er das Buch an. Er bat aber auch für alle seine Verwandte um dieses Buch.


In Bogutschany wurde das Gemeindehaus von einigen älteren Geschwistern aufgebaut und 2011 eingeweiht. Jetzt ist es wieder renovierungsbedürftig geworden. Von der Gemeinde Harsewinkel ist im Juni 2019 eine Baugruppe hingereist, um diese Arbeiten zu verrichten.
Von dort fuhren wir auf den Eiswegen über Kodinsk nach Wanawar. Es ist eine kleine Stadt in Evenkija. Hier wirkt eine Missionsfamilie aus Zentralrussland. Mit der Zeit ist dort auch eine kleine Gemeinde entstanden. Auch hier hatten wir eine gesegnete Versammlung.


Der verantwortliche Bruder schlug uns vor, ein Dorf, das noch 200 km nördlicher liegt, mit einem evangelistischen Einsatz zu besuchen. Die mühsame Reise auf Wegen für Waldmaschinen dauerte sechs Stunden. Wir holten uns beim Klubvorsteher eine Genehmigung für eine Abendversammlung und teilten uns in einige Gruppen auf, um die Bewohner des Dorfes einzuladen. Zu unserem Erstaunen kamen mehrere Erwachsene und einige Kinder, um das Wort Gottes zu hören. Zum Schluss verteilten wir Zeitungen und verschenkten Bücher, unter anderem auch das Buch „Entdecke die Bibel“. Die Dorfbibliothekarin bat auch für die Bibliothek um einige Bücher und die Klubverantwortliche wünschte sich eine Kinderbibel für ihre Enkelin! Froh fuhren wir nach Wanawar zurück, wo wir erst spät in der Nacht eintrafen.


Der Höhepunkt unserer Reise war die Jubiläumsfeier der Gemeinde im entlegenen Dorf Jarkino. Schon 60 Jahre hat der Herr hier in der weiten Taiga Seine Schäfchen, die auch durch Trübsale und Schwierigkeiten gegangen sind. Die Jubiläumsveranstaltung fand im Klub statt. Mehrere Dorfeinwohner waren zugegen. Aber auch viele Gäste aus den Nachbargemeinden waren anwesend.


Die Freude der Gemeinschaft erlebten auch die Geschwister an der Angara, die in den Dörfern und Städten wie Ordshenikidse, Motygino, Kodinsk und noch einigen kleinen Dörfern leben. Sie bekommen nur sehr selten Besuch. Der Segen ist auch auf uns übergelaufen. Besonders freuten sich die Kinder. Sie bemühen sich auch auf Musikinstrumenten den Herrn verherrlichen.

Nach zwei Wochen kehrten wir wieder zu unseren Familien und Gemeinden zurück. Lasst uns die zerstreuten Gläubigen nicht vergessen und ihrer im Gebet gedenken.
J. P.