Evangelistischer Einsatz in Kasachstan 29.März – 15.April 2019
„Und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten“ (Apg. 5,14).
Als leidenschaftlicher Leser habe ich in meiner Kindheit und Jugendzeit sehr viele Missionsgeschichten und Biografien bekannter christlicher Persönlichkeiten gelesen. So wurde ich von Robert C. Chapman, John Paton, Jim Elliot und vielen anderen Männern Gottes geprägt. Doch eine Frage stellte sich mir immer wieder: „Ist es heute auch möglich, dass Sünder in größeren Mengen zum Glauben kommen?“ Ich wurde in diesem Jahr in meinem Kleinglauben beschämt…
Letztes Jahr, nach einer Evangelisation in unserer Gemeinde entstand der Wunsch, mit einem Evangelisten einen Missionseinsatz in Kasachstan durchzuführen. Noch während der Evangelist Beat Abry bei uns war, ergab sich die Gelegenheit, so eine Fahrt für den April zu planen. Wichtig war mir, dass auch andere Geschwister unserer Gemeinde daran teilnehmen. So fanden wir uns zu einer Gruppe von sechs Männern zusammen, die mit Kurzpredigten, Liedern, Gedichten und Übersetzung den schweizerischen Evangelisten begleiteten.
Es folgte die Planung der Reiseroute, das Einüben einiger Lieder und die Buchung der Tickets. Am 29.März begann die Reise, die von allen Teilnehmern mit Spannung erwartet wurde. Die ersten Gottesdienste wurden noch mit etwas Unsicherheit durchgeführt, da vieles neu und ungewohnt erschien. Der Ablauf mit Begrüßung, Gebet, kurzer Predigt, Gruppenliedern, evangelistischer Botschaft mit Übersetzung, Einladung zur Christusnachfolge und anschließender Seelsorge wurde uns aber mit jeder Versammlung vertrauter. Die erste Veranstaltung war in Abaj und mit besonderer Anspannung verbunden. Doch schon hier erlebten wir Gottes Wirken, als über zehn Personen ihre Sünden bekannten und im Gebet versprachen Christus nachzufolgen. Bei der nächsten Versammlung, die in Saran stattfand, waren wir auch noch angespannt, vor allem weil wir durch die Übersetzung in unserer Zeit beschränkt waren. Aber auch hier erlebten viele Besucher Gottes Gnade und fanden zur Buße und Erneuerung. Nachdem wir solche Wunder ebenso in anderen Gemeinden erlebten, hatte ich die Befürchtung, dass wir Gottes Wirken für selbstverständlich nehmen und weniger dafür beten. So machten wir uns der Abhängigkeit von unserem himmlischen Vater immer wieder bewusst, indem wir uns im Laufe des Tages mehrere Male die Zeit nahmen, um für die Gemeinden und Einwohner der einzelnen Städte zu beten. Der Herr erhörte unser Flehen und „fügte immer mehr Menschen hinzu, die an Gott glaubten“.
In den Orten, wo wir mehrere Tage hintereinander Gottesdienste durchführten, fand auch ein Seminar für Gemeindemitarbeiter statt, welches unter dem Thema „Mit Vollmacht leben” stand. Darin ging es um einen vollmächtigen Dienst und den Einsatz unserer Gaben im Reich Gottes. Auch diese Gemeinschaften waren eine Bereicherung sowohl für die Einheimischen, als auch für die Reiseteilnehmer. Insgesamt erlebten wir etwa 30 Veranstaltungen, die in Abaj, Saran, Karaganda, Aktas, Semipalatinsk, Borodulicha, Pawlodar, Katarkol, Tschistopolje, Priwolnoe und Schutschinsk stattfanden.
Im geistlichen Bereich möchte ich nicht von Erfolg reden, sondern von der Gnade, die Gott auch mir Kleingläubigen gezeigt hat. ER allein kann uns beschenken, wenn wir uns IHM zur Verfügung stellen. So sind auch in unserer Gegenwart Wunder möglich! Gebe Gott, dass sich noch viele Menschen hingeben, und wir werden erleben, wie Sünder gerettet werden.
E. E.