Frische Reifen und Schuhe

Einsatz in Transkarpatien (Ukraine) vom 1. bis 6. Januar 2024
Am 1. Januar begab sich eine kleine Gruppe aus unserer Gemeinde auf den Weg in die Ukraine, um Menschen in Not und unter armen Verhältnissen zu unterstützen.
Die Fahrt begann problemlos. Doch kurz vor der ukrainischen Grenze, als wir an einer Tankstelle Halt machten, um zu tanken, entdeckten wir an einem Fahrzeug einen gefährlichen Defekt. Beim Näherkommen bemerkte der Fahrer, dass die vorderen Reifen einseitig abgenutzt und das Profil vollständig verbraucht war. An einigen Stellen war bereits die zweite Schicht sichtbar, sodass es unmöglich war, weiterzufahren. Wir mussten sofort nach einem Pannendienst suchen und neue Reifen besorgen, obwohl sie erst im September ausgetauscht worden waren. Es ist ein Wunder, dass die Reifen während der Fahrt nicht geplatzt sind, wofür wir unserem Vater im Himmel unendlich dankbar sind!
Nach erfolgreicher Reparatur und einer Spureinstellung des Autos konnten wir unseren Einsatz fortsetzen. Am Ziel angekommen verteilten wir Lebensmittelpakete und christliche Kalender in ukrainischer Sprache. Bei jedem Haus, in dem wir ein Paket abgaben, durften wir ein Lied singen und das Evangelium weitergeben. Die Brüder aus der Gemeinde Deschkowiza leiteten die Verteilung der Pakete. Diese fand in drei unterschiedlichen Orten statt: in Deschkowiza, Irschawa und Dubrivka.
Außerdem erhielten wir die Gelegenheit, im Gottesdienst mitzuwirken. Am ersten Abend leiteten wir den Gottesdienst in der Gemeinde in Deschkowiza und dienten mit dem Wort und einigen Liedern.
Am zweiten Abend fuhren wir in ein Zigeunerdorf nach Sobatina. Dort gibt es eine Gemeinde, die schon seit längerem besteht und ihr erstes richtiges Bethaus gebaut hat. Auch in diesem Gottesdienst dienten wir mit Liedern und dem Wort Gottes. Die Gemeinde selbst hatte auch einige Programmpunkte mit Kindern und Gruppenliedern vorbereitet.
Am dritten Abend besuchten wir ein weiteres Zigeunerdorf in Janoschi. Die Gemeinde dort war etwas kleiner und hatte nicht so viele Mitglieder, aber auch dort durften wir mit Liedern und Predigten dienen. Anschließend waren wir als Gruppe zum Tee bei dem Gemeindeleiter eingeladen.
Die Gastfreundschaft der Ukrainer war sehr bewundernswert. Überall wurden wir herzlich begrüßt und eingeladen. Wir fühlten uns sehr willkommen und aufgenommen. Besonders bemerkenswert war ein stiller, aber äußerst wertvoller Dienst: In einer Gastfamilie, bei der wir abends herzlich aufgenommen wurden, waren unsere Schuhe jeden Morgen wieder sauber und einsatzbereit. Während dies in Deutschland vielleicht nichts Besonderes wäre, war es in der Ukraine nach einem Spaziergang durch ein armes Dorf mit fehlenden Bürgersteigen und feuchten Lehmpfaden eine echte Herausforderung. Wenn wir zum Auto zurückkehrten, waren die Schuhe oft doppelt so schwer durch den anhaftenden Dreck. Wir konnten zwar das Grobe abklopfen, aber die gründliche Reinigung übernahmen unsere Gastgeber, während wir uns zur Ruhe legten. So konnten wir am nächsten Tag, wenn auch nur für kurze Zeit, unsere sauberen Schuhe genießen.
Alles in allem war es eine äußerst gesegnete Fahrt. Wir konnten deutlich Gottes Führung und Bewahrung spüren und sind ihm von Herzen dafür dankbar.
C. R.