Durch Gottes Gnade konnten dieses Jahr bereits zwei LKW nach Nordwest Ukraine geschickt werden, in denen ein großer Anteil Rollstühle und medizinische Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen war. Wir sind erstaunt über die große Resonanz, die uns seitdem jede Woche erreicht. Die Sachen sind wirklich eine große Hilfe und spenden Trost und Segen.
Gottes Wort erfüllen
„Guten Tag, mir wurde Ihre Telefonnummer gegeben und gesagt, dass Sie beim Erwerb eines Rollstuhls helfen können. Wir brauchen ihn jetzt dringend, weil in unserer Familie ein Unglück passiert ist.“ So ähnlich klingt es, wenn uns Menschen mit der Bitte um Hilfe für Invaliden anrufen.
In dieser sündigen Welt kommt das Unglück oft von einer Seite, von der man es nicht erwartet und zu dem unpassendsten Moment. Keiner wünscht sich Nöte und wartet darauf, aber das ist die Realität des Lebens auf dieser Erde, die von der Sünde gekennzeichnet ist. Gott sei Dank, dass Er Menschen in schweren Zeiten nicht allein lässt.
Ich heiße Wadim und möchte in meinem Zeugnis Gott und dem Hilfskomitee danken und die Geschichte unseres Dienstes in der Ukraine mitteilen.
Ich bin 43 Jahre alt, haben drei Kinder und diene als Evangelist in der Gemeinde im Dorf Wolja im Gebiet Wolinsk. Vor 10 Jahren hat der Herr mir dieses Anliegen aufs Herz gelegt. Immer wieder luden wir Familien zum Essen ein, in der Gemeinde versammelten wir die Jugend, für die Kinder führten wir Freizeiten durch, bereiteten Essen vor und es schien alles gut zu sein. Aber im Herzen klang der Gedanke aus dem Wort Gottes: „sondern wenn du ein Gastmahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, so wirst du glückselig sein; denn weil sie es dir nicht vergelten können, wird es dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten“ (Lukas 14,13-14).
Diese Schriftstelle gab mir einfach keine Ruhe und in einer Versammlung unserer kleinen Gemeinde, zu der Zeit waren wir ungefähr 15 Personen, haben wir entschieden, eine Mahlzeit für Menschen vorzubereiten, die besonders große Schwierigkeiten im Leben haben und sich gleichzeitig vor dem großen Gott demütigen. Wir haben unterschiedliche Menschen eingeladen: Blinde, Gehörlose, Gelähmte und Menschen in Rollstühlen. Liebe Geschwister, ich kann die Freude dieser Menschen, von denen einige zum ersten Mal in einer solchen Gemeinschaft waren, nicht mit Worten weitergeben. Die Geschwister der Ortsgemeinde bemühten sich mit viel Liebe ihnen zu dienen und sie zu verpflegen. Die Kinder beobachteten mit großer Aufmerksamkeit das Geschehen. Als alles vorbei war blieb bei jedem im Herzen die Freude darüber, dass man wenigstens einmal Gottes Wort aus Lukas 14,13 erfüllen konnte.
Nach diesem Ereignis stellte sich heraus, dass Gott einen Plan für uns und unsere Gemeinde hatte und wir ahnten gar nicht, dass auf uns im Dienst an solchen Menschen große Segnungen warten.
Scheinbar zufällig lernte ich durch einen Bruder aus Deutschland einen blinden Bruder aus der Stadt und Gemeinde Kemkena kennen. Als er von unserer Zuneigung zu solchen Menschen hörte, schlug er vor, eine evangelistische Versammlung in der Gesellschaft für Blinde in Kovel zu veranstalten. Der Herr hat die Tür geöffnet und es kamen mehr als 100 Blinde zusammen. Ein gutes Zeugnis war, dass die Direktorin der Gesellschaft uns mit Brot und Salz begegnete.
Der nächste Schritt war der Gedanke, sich nach Brüdern und Schwestern, die ähnliche Schwierigkeiten haben, zu erkundigen. Auf dieser Weise kam es bei uns in der Ukraine zu der ersten Freizeit für Blinde.
Vor kurzem begannen evangelistische Besuche von Familien mit Menschen mit schwerer Behinderung. In einem Haus im Gebiet Odessa begegneten wir einem Bruder im Rollstuhl, Andrej G., und er stellte direkt die Frage: „Ihr kommt mit den Blinden zusammen. Was sollen wir tun, die wir auf einen Rollstuhl angewiesen sind?“
Dann öffnete der Herr noch eine Tür – die Arbeit mit Menschen in Rollstühlen. Jahrelang erlebten wir wunderbare Gemeinschaften und Brüder und Schwestern erfuhren geistliche und materielle Hilfe. Die Freunde aus Deutschland bemühten sich gute Rollstühle zu schicken, die bequem sind – das ist Gottes Gnade.
In dieser Zeit wurde die Zeitschrift „Barmherzigkeit“ ins Leben gerufen. Der zuletzt erlebte große Segen war das Organisieren einer Gruppe von 19 kleinwüchsigen Personen. Diese Gruppe bekam die Bezeichnung „Freunde des Zachäus“, die Blinden wurden „Freunde des Bartimäus“ genannt und die Menschen im Rollstuhl „Bethesda“ – dies sind dem Herzen dieser Menschen nahe Bezeichnungen.
Der Krieg schafft Veränderungen
Es schien alles sehr gut zu gehen, doch plötzlich kam der Krieg. Viele Freunde sind auseinandergefahren. Wie es mit den Freizeiten in diesem Jahr wird, wissen wir nicht. Aber es ist nicht weniger Arbeit auf dem Feld Gottes geworden. Betriebe, die Geräte und Technik für Menschen mit Behinderungen hergestellt haben, sind geschlossen und die Nöte der Menschen werden größer. Wir achten besonders auf Kinder, die in der Phase des intensiven Wachstums sind. Damit der Körper sich besser formieren kann bedarf es spezielle Geräte. Mit dieser Not haben wir uns an das Hilfskomitee Aquila gewandt und die Brüder haben sich unsere Not mit großer Verantwortung angenommen. In Deutschland wurde eine Sammlung von Geräten für Behinderte in der Ukraine durchgeführt und fast ein ganzer LKW voll gesammelt.
Wie viel Freude und Dankbarkeit äußerten die Menschen, die diese Geräte bekommen haben.
Sie segneten euch, liebe Freunde und wünschten euch Frieden und starke Gesundheit. Auch ich danke allen Freunden für eure Fürsorge und Liebe.