Reise nach Nowosibirskgebiet im Januar 2020
Am Samstagmorgen, den 25. Januar 2020, machten wir – Peter E., Andreas T., Tanja D. und Helena W. – uns als kleine Gruppe auf den Weg nach Barnaul. In Moskau stieß Bruder Aaron D. dazu, der uns während der ganzen Zeit insbesondere durch seinen Gesang unterstützte. Ohne Schwierigkeiten kamen wir in Barnaul an, wo wir bereits von Glaubensgeschwistern erwartet wurden, die bei schlechtem Wetter mehrere Hundert Kilometer gefahren waren, um uns zu unserem Ziel nach Wodino zu begleiten.
In Slawgorod legten wir einen Zwischenstopp ein, um zwei weitere Schwestern, Vika M. und Ina L., abzuholen, die uns musikalisch unterstützen sollten. Sonntagabend trafen wir schließlich am Bestimmungsort ein.
Ziel unserer Reise und unseres Aufenthaltes in Wodino war es, unsere Glaubensgeschwister durch persönliche Gespräche, Lieder, Musikstücke und Gedichte in der Nachfolge zu ermutigen. Sie sind die meiste Zeit auf sich allein gestellt und haben leider nicht das Vorrecht, „Gott in der großen Gemeinde zu preisen“ (nach Psalm 22,26). Genauso dringend und wichtig war es uns aber auch, die Gute Botschaft an ungläubige, einsame und unglückliche Menschen weiterzugeben, um einen Hoffnungsstrahl in ihre müden Seelen eindringen zu lassen.
Gott schenkte uns dazu ausreichend Möglichkeiten. Gleich am Anfang besuchten wir Schwester Larissa in Losowskoje, die eine körperliche Behinderung hat und so ihrer Arbeit als Lehrerin nicht mehr nachgehen kann. Bei dem Besuch bemerkten wir schnell, dass Schwester Larissa die Schmutzwäsche nicht abarbeiten konnte, da sie weder ein herkömmlich russisches Waschbrett, geschweige denn eine Waschmaschine besaß und die Handwäsche durch ihre Behinderung nur sehr mühevoll und langsam bewerkstelligen konnte. Mit Hilfe etlicher Spenden konnten wir am nächsten Tag eine Waschmaschine erwerben und diese bei ihr installieren. Wenn an dieser Stelle gesagt ist, dass ihre Freude überschwänglich war, so ist das untertrieben: Schwester Larissa sprang vor Freude durch das Wohnzimmer und konnte ihre Tränen der Freude und Dankbarkeit über die erwiesene Nächstenliebe nicht zurückhalten.
Wir besuchten auch etliche kleine Gemeindegruppen, wie z. B. die in Kusnezowka und Bagan und gestalteten dort den Gottesdienst. Immer wieder sah man es den Geschwistern an, dass so eine geistliche Gemeinschaft sehnlichst erwartet und jeder Beitrag sehr aufmerksam aufgenommen wurde.
Am Donnerstag vor unserer Abreise fand in Wodino eine freie Gemeinschaft mit überwiegend Gläubigen statt. Nach einer Mahlzeit folgte das Wort Gottes sowie Beiträge in Form von Gedichten und Gruppenliedern, die von den Geschwistern vorbereitet und vorgetragen wurden. Nach einem Spiel, das zum Nachdenken über das Wort Gottes anregte, ließen wir den Abend mit gemeinsamen Liedern ausklingen.
Obwohl unser Dienst in erster Linie die Verbreitung der Guten Nachricht zum Schwerpunkt hatte, wurde mir deutlich bewusst, dass allein damit das Werk nicht getan ist. Zum intensiven Gebet gehörte auch ein offenes Ohr und ein mitfühlendes Herz für die Menschen, die all ihre Sorgen und Erlebnisse, Fragen und Anliegen loswerden wollen, damit ihr Herz „leer“ und damit aufnahmefähig für das Wort Gottes werden kann.
Nach zwei Wochen machten wir uns wieder auf den Heimweg. Dies taten wir mit dem Gebet im Herzen: „… o Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass du, Herr, der wahre Gott bist, und damit du ihr Herz zur Umkehr bringst! (1.Könige 18,37).
H. W.