Ich will meine Gemeinde bauen

Jubiläumsfeier zum 70 Jährigen Bestehen der Gemeinde Schutschinsk

„Und du sollst an den ganzen Weg gedenken, durch den der Herr, dein Gott, dich geführt hat…“ 5. Mose 8,2a
70 Jahre – ist das viel oder wenig? Für uns Menschen kann dieser Abschnitt schon das ganze irdische Leben bedeuten (Ps. 90,10), für den Herrn ist ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag oder wie der gestrige Tag, der vergangen ist.
Was bedeutet ein siebzigjähriges Jubiläum für eine Gemeinde? Für die Gemeinde der Evangeliums Christen Baptisten in Schutschinsk?
In diesem Jahr feierten die Gläubigen in Schutschinsk vom 17.-22.Juli 2019 das 70-jährige Bestehen der Ortsgemeinde. Die Vorbereitungen zu diesem Fest haben schon lange vor diesem Tag begonnen. Ein sehr wichtiger Punkt war, die Bausteine der Geschichte der Gemeinde zu sammeln. Daraus sollte ein großes „Bauwerk“ entstehen. Die verantwortlichen Brüder haben fleißig Informationen gesammelt – aus Kasachstan und Russland, aus Deutschland und anderen Ländern strömten die Mitteilungen zu unterschiedlichen Zeitabschnitten, Höhepunkten, Erlebnissen der Geschwister, die einst in der schutschinsker Gemeinde waren, zu. Die Broschüre „Geschichte einer Gemeinde“, die von B. Hamm in deutscher Sprache verfasst und dann ins Russische übersetzt und vervollständigt wurde, sollte zu dem Zeitpunkt entstehen. Und der Herr hat dieses Vorhaben gesegnet. Die Broschüre ist zum Jubiläum erschienen: in Fulda (Spuren Verlag) gedruckt und nach Kasachstan transportiert. Die Gemeinden Hamm (Sieg) und Fulda haben diesen Dienst unterstützt.
Andere fleißige Hände haben gebaut, gemalert, geputzt, aufgeräumt… Das alte Gemeindehaus sollte für diesen Tag vorbereitet werden. Auch für den Empfang der zahlreichen Besucher und Gäste musste gesorgt werden. Und jeder hat versucht, den Dienst für den Herrn mit ganzer Sorgfalt und von ganzem Herzen zu leisten.
Das Wichtigste dabei war, dass zahlreiche Dankgebete und Bitten um Weisheit und Geleit zu dem Thron des Allmächtigen emporgegangen sind.
Mit den ersten Gästen aus dem In- und Ausland fing die Festzeit am 17. Juli an Die Zahl der Anwesenden nahm jeden Tag zu: ca. 70 Geschwister aus Deutschland, drei Brüder aus Usbekistan, zwei Brüder aus der Ukraine, ein Bruder aus Kanada und Geschwister aus den Nachbargemeinden.
Am 17. Juli eröffnete Viktor Fast die feierlichen Gottesdienste mit der Ansprache über die Wichtigkeit der Geschichte. Am 19. und 20. Juli wurden Fahrten in die Richtungen Sawinka und Urumkaj organisiert. Die Entstehungsgeschichte der Gemeinde, die mit einzelnen Geschwistern oder kleinen Gruppen in diesen Ortschaften ihren Lauf nahm, wurde vor Ort vorgetragen. Im Anschluss an diese Führungen versammelten sich die Geschwister zu Abendgottesdiensten. Der Kinderchor trug sein feierliches Programm vor. Am Wort dienten Andreas Pankratz mit Psalm 4,2 und Sergej Schilnikow aus Taschkent mit 1.Kor 3,10-15 zu dem Thema: „Viele Namen werden in der Geschichte erwähnt und doch mit einem Namen fängt alles an – Jesus Christus.“
Der große Jubiläumsgottesdienst fand am 21. Juli um 10.00 Uhr im Gemeindehaus in der Zeljenaja –Str. 9b statt. Der Gemeindesaal füllte sich mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Geschwistern aus Schutschinsk, der nahen und fernen Umgebung, dem In- und Ausland. Isaak Fast eröffnete den Gottesdienst mit Dank- und Lobgebet und mit dem Wort aus Kolosserbrief 2,17 zu dem Thema:
„Die Geschichte brauchen wir für die Zukunft. Christus ist unsere Zukunft, wir sind noch auf dem Weg in die herrliche Heimat… In Christus und mit Christus…“.
Im ersten Teil wurde einzelnen Gästen die Möglichkeit gegeben, die Gemeinde zu begrüßen und einen Wunsch aus dem Wort Gottes weiterzugeben.
So hat Eugen Duscheba, der Älteste der Gemeinde in Tayinscha, allen die Freude im Herrn zugesprochen (Phillip. 4, 4-5).
Viktor Fast wies auf die Vorgeschichte und die Voraussetzungen fur die Gründung der Gemeinde in Schutschinsk hin.
Belik, der Älteste der Gemeinde in Taschkent, hat der Gemeinde das Wort aus Matthäus 16,18 und 5. Buch Mose 8,2 gewünscht,
Peter Siemens, der Älteste der Gemeinde SZ ECHB in Schutschinsk hat auf die Grundlagen der Gemeinde hingewiesen – den Tod und die Leiden Jesu Christi und der Brüder und Schwestern im Herrn, Hebr. 6, 9-12.
Dave Loeven aus Kanada hat über die wunderbaren Werke Gottes gesprochen (Hebr. 13, 20-21). Seit 1991 werden in Kasachstan christliche Freizeiten für Kinder, Jugendliche und Familien durchgeführt. Bruder Loeven hat bei der Entstehung mitgewirkt. Viele Geschwister sind durch diesen Dienst zum Glauben gekommen.
Zum Abschluss des ersten Teils sprach Viktor Dickmann, der Älteste der Bruderschaft in Omsk, über die Merkmale der lebendigen Gemeinde nach 1.Petr. 2, 4-6.
Musikalisch umrahmt wurde der erste Teil vom Orchester, dem Blasorchester und dem Chor, der aus ehemaligen und aktuellen Sängern der Gemeinde Schutschinsk bestand. Andrej Fast stellte die Geschichte der Gemeinde in einem längeren Vortrag dar.
Gegen 13.30 Uhr endete der erste Teil, gefolgt von einem Mittagessen mit der Möglichkeit, in der Zeit auch Gemeinschaft untereinander zu haben. Der Herr hat es wunderbar geführt, vielen „Ehemaligen“ die Teilnahme am Fest zu ermöglichen. Eine Freude war es auch, unter den Besuchern die Geschwister zu sehen, die leider nicht mehr auf dem Glaubensweg sind. So bekamen sie noch eine Chance, über die wahre Freude, die Zukunft und die Ewigkeit nachzudenken. Mögen sie zu Gott zurückfinden.
Nach dem Mittagessen wurden die Anwesenden in das alte Gemeindehaus gebeten, um sich dort einige Abschnitte aus der Geschichte anzuhören und dazu die Bildergalerie zu besuchen. Bruder Isaak Fast eröffnete diesen Teil und übergab das Wort an Andrej Fast, der das Gemeindeleben und seine unterschiedlichen Bereiche durch Fotos und Berichte vorstellte: Die zwölf Stände zu den Themen „Diener der Gemeinde“, „Taufe“, „Kinder“, „Jugend“, „Chor“, „Freizeit“ dienten als Beweis der treuen Führung des Herrn durch die ganze Lebensgeschichte der Ortsgemeinde. Der Bericht wurde durch Zeugnisse und Gesang begleitet.
Im dritten Teil beteiligten sich der Jugendchor und die Gäste am Lob und der Ehre Gottes.
Nach dem Abendessen wurde der segensreiche und schöne Tag durch die Präsentation „Geschichte der Gemeinde in Bild“ abgerundet. So endete der „große Tag“.
Am 22. Juli um 20.00 Uhr versammelten sich die noch verbliebenen Gemeindeglieder und Gäste zum Ausklanggottesdienst. Die Geschwister dankten Gott dafür, dass Er sie durch Freuden- oder Leidenszeiten bis hierher so wunderbar geführt hat, , und baten um Seine Hilfe und Sein Geleit für den weiteren Weg der Gemeinde – bis zum Himmelreich.
O. N. (ergänzende Informationen aus den Notizen von Bruder A. F.)