Mehr als eine irdische Freude

Missionseinsatz in der Ukraine vom 2.-5. Januar 2020
Am 1. Januar 2020 starteten wir mit neun Personen aus den Gemeinden Rhaunen, Augustdorf und Nürnberg unter Gebet eine Reise in die Ukraine. Unser Wunsch und Verlangen war es, notbedürftige Familien in der Ukraine zur Weihnachtszeit mit Hilfsgütern und Weihnachtspäckchen, die von vielen Familien angefertigt wurden, zu beschenken.
Die Hinfahrt verlief sehr gut, sodass wir nach etwa 20 Stunden Autofahrt über Polen und die Slowakei unser Ziel erreichten. Es war das Städtchen Irschawa, welches zwischen den Karpaten und der ungarischen Grenze liegt. Am 2. Januar um fünf Uhr morgens wurden wir sehr herzlich empfangen, als wüssten sie, dass wir eine Fahrt ohne vernünftigen Schlaf hinter uns hatten. Die Gastfreundlichkeit der Ukrainer ist etwas ganz Besonderes, sehr herzlich und fürsorglich.
In diesem Jahr beschlossen wir etwas anders vorzugehen, als wir dies in den letzten Jahren getan hatten. In Zusammenarbeit mit einheimischen Christen, planten wir in einigen Dörfern Invaliden, Rentner und kinderreiche Familien zu besuchen, die besonders hilfsbedürftig sind. Dabei war unser Wunsch, ihnen nicht nur eine materielle Hilfe zu geben, sondern ihnen vor allem von der guten Nachricht der Geburt von Jesus Christus, zu berichten.
Nachdem wir uns ein wenig von der langen Fahrt ausgeruht und gestärkt hatten, fuhren wir zum Rathaus in dem Dorf Dubrivka. Dort angekommen, hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Bürgermeister. Er berichtete uns von der Not einiger Familien in Dubrivka und in benachbarten Dörfern. Man sah ihm an, dass das Leid seiner Bürger ihm persönlich zu Herzen ging. Im Nachhinein erfuhren wir auch, dass er selbst vielen hilft, soweit es in seinen Möglichkeiten steht.
Eine Angestellte vom Rathaus erklärte sich bereit, mit uns mitzufahren. Sie nahm eine Auflistung der notbedürftigen Familien mit, anhand der wir dann unsere Besuche starteten. Gegen Ende unseres Einsatzes konnte diese Frau sogar unsere Lieder mitsingen. Es war also nicht nur den Armen ein Segen, sondern allen Beteiligten.
Bei der ersten Familie angekommen klingelten oder klopften wir an der Tür, bis jemand uns die Tür öffnete. Danach sangen wir gemeinsam einige Weihnachtslieder in russischer Sprache und unterhielten uns über die Geburt von Jesus Christus. Im Anschluss überreichten wir mit einem Weihnachtswunsch der Familie ein Weihnachtspäckchen. Eine unbeschreiblich große Freude war es für uns, den Eltern und Kindern zuzuschauen, wie sie sich über die Geschenke freuten!
Wir durften in den Dörfern mehrere kinderreiche Familien, die auf engstem Raum wohnen, weder fließendes Wasser noch eine Toilette im Haus haben, besuchen und beschenken. Überglücklich und sichtlich gerührt waren die Eltern, da sie selbst nicht in der Lage waren, ihren Kindern Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
In den drei Tagen in der Ukraine konnten wir zur russischen Weihnachtszeit etwa 60 bis 70 notbedürftigen Familien eine große Freude bereiten.
Leider verlief die Zeit viel zu schnell, sodass wir am 5.Januar nach einem sehr gesegneten Aufenthalt in der Ukraine die Heimfahrt antreten mussten. Es ging über Ungarn und Österreich nach Deutschland, sodass wir voller Eindrücke nach ca. 22 Stunden Autofahrt müde, aber überglücklich zuhause ankamen!
Unserem Gott wollen wir Ehre und Lob für den Segen, den wir unterwegs verspürt haben, geben. Rückblickend möchten wir uns bei allen, die für uns gebetet haben, bedanken und Mut machen, sich bei der Weihnachtsaktion mit den Päckchen in den nächsten Jahren zu beteiligen. Es lohnt sich! Die Freude der Kinder über die Geschenke ist sehr groß!
A. P.