Nachruf von Andreas Fast, Harsewinkel
Andreas Fast wurde am 28. April 1959 als 5. Kind von Heinrich und Susanna Fast in Uspenka, Gebiet Pawlodar in Kasachstan, geboren. Schon wenige Jahre später zog seine Familie in ein Dorf in der Nähe von Pawlodar. Denn von hier aus hatten sie bessere Möglichkeiten, um am Wochenende die Versammlungen zu besuchen, was an ihrem früheren Wohnort schwierig war.
Nachdem am 13. März 1971 in seinem Elternhaus eine Gasflasche explodierte und Teile des Hauses in Flammen standen, erlag Andreas‘ Mutter Susanna den Verletzungen. Andreas war damals gerade mal zwölf Jahre alt.
Gott sorgte treu für die Familie und nach einigen harten, schweren Monaten bekam die Familie Fast in Elisabeth, geb. Mantler, eine zweite Mutter.
Am 27. Februar 1972 geschah das größte Wunder im Leben von Andreas. Er bekehrte sich zu seinem Heiland Jesus Christus. Das war für ihn ein ganz besonderes Erlebnis, welches ihn nicht nur an Jesus band, sondern auch an die Gemeinde. Mit 18 Jahren, am 2. Juli 1977, schloss er den Bund mit seinem Herrn Jesus Christus durch die Taufe.
In der Zeit zwischen der Bekehrung und der Taufe, von 1974 – 1977, absolvierte er seine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Von 1978 – 1980 leistete er den Militärdienst in Duschanbe in Tadschikistan.
Am 1. Mai 1982 heiratete Andreas seine Braut Anna Funk aus dem Dorf Nadarowka. Gott beschenkte die Eheleute mit acht Kindern und segnete sie gemeinsame 36 Jahre.
Im September 1990 siedelte Andreas mit seiner Familie nach Deutschland um. Hier schlossen er und seine Frau sich schon bald an die Mennoniten-Brüder-Gemeinde in Harsewinkel an, wo Andreas bis an sein Lebensende zu Hause war.
In der Gemeinde übernahm er einige Dienste. Zum Beispiel zählte anfangs zu seinen Aufgaben, das Gemeindeheft zu gestalten. Dies tat er mit großer Hingabe.
Gerne half er auch beim Hilfskomitee Aquila und blieb dort treu, bis seine Krankheit es nicht mehr zuließ. Er zeichnete sämtliche Land- und Städtekarten und gestaltete Buchumschläge. In der Geschichte war er gut bewandert und konnte so seine Kenntnisse in die Arbeit des Verlages Samenkorn einbringen.
Im Juni 2016 wurde bei Andreas Krebs diagnostiziert. Es folgte eine Zeit mit Höhen und Tiefen. 2017 ging es ihm dann aber immer besser, sodass er und seine Familie aufatmeten und wieder zu hoffen begannen. Jedoch hielt dieser Zustand nicht lange an. Starke Schmerzen führten ihn erneut zum Arzt. Seine Krankheit nahm in so sehr in Beschlag, dass es sehr lange dauern würde, so hoffte er zumindest, bis er wieder genesen könnte.
Viele Geschwister besuchten ihn an seinem Krankenlager daheim. Sowohl Andreas als auch die Besucher wurden dabei stets gesegnet. Auch verfolgte er regelmäßig die Versammlungen über das Telefon. Es ermutigte ihn sehr, als er hörte, wie Geschwister für ihn beteten. Zwar gab es leise Anzeichen, dass es so nicht mehr lange weitergehen konnte, doch kam der Tod schließlich sehr unerwartet. Sein Gebet war, dass Gott ihn von den Schmerzen befreien möge. Dieses Gebet hat Gott nun, am 12. Januar 2019, in gnädiger Weise erhört und Andreas zu sich genommen.