Schulen in Transkarpatien

Schülerzahlen sind gesunken (2024)


Seid gegrüßt, liebe Brüder und Schwestern!
Ich gebe euch einige kurze Informationen über die Schulen in Korolewo und Podwinogradovo. Hier ist das Leben oft unruhig und nicht beständig. Viele Romafamilien sind in den Westen geflüchtet und halten sich aktuell nicht in der Ukraine auf. Da die Anzahl der Schüler in den beiden Tabors dadurch stark abgenommen hat, könnte man denken, dass die Schule nicht mehr gebraucht wird. Solche Gerüchte erreichten die Lehrer und brachten sie in Verlegenheit, sodass sie begannen, sich Sorgen um das Fortbestehen der Schule zu machen.
Derzeit lernen 80–90 Kinder an der Schule in Korolewo. In Podwinogradowo sind es 80–85 Kinder. Die Lehrer wollen weiterhin Kinder unterrichten. Man kann sehen, dass die Kinder mit großem Lerneifer zur Schule gehen und sie bringen auch gute Leistungen. Eltern und verantwortliche Brüder der Gemeinden bestärken uns immer wieder, dass die Schule notwendig und sehr wichtig ist. Sie möchten alles tun, um es möglich zu machen, dass die Kinder weiter zur Schule gehen können. Sie ist ein wichtiger Schritt in der Erziehung zu einem reifen Leben im Geistlichen, sowohl als auch im sozialen Umfeld.
M. B.

Schule in Korolewo (2024)


Gott hat es ermöglicht und die Kraft gegeben, ein neues Schuljahr in Korolewo zu beginnen. Für mich persönlich war es nicht leicht, denn ich wusste, was auf mich zukommt. Aber ohne die Schule hätte ich nicht erfahren, was es heißt: „… meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (2 Kor 12,9).
Durch die Gnade des Herrn setzen wir unseren Dienst fort. Auch wenn einige der Kinder nach Deutschland ausreisen, wird die Arbeit dadurch nicht weniger. Es gibt immer starke und schwache Schüler in der Klasse. Die Schwierigkeit besteht darin, dass neue Schüler mitten im Schuljahr aufgenommen werden müssen, was mental und körperlich sehr anstrengend ist. Ich vergleiche den ganzen Prozess mit einer Mutter, die unter Schmerzen ein Kind zur Welt bringt. In der Schule muss man also viel durchmachen, um Kinder „zur Welt zu bringen“, die lesen und schreiben können.
Natürlich erleben wir inmitten der Sorgen auch Segen. Ich bin glücklich darüber, dass ich zwei Klassen mit Mädchen habe, die ich sehr liebe. Ich bin Gott und allen dankbar, die für meine Gesundheit gebetet haben, denn sie hat sich verbessert. Gott segne euch und belohne euch für eure Arbeit und eure Liebe zu uns, für eure Gebete und eure materielle Unterstützung.
J. B.

Aus der Schule in Korolewo (2023)


Ich grüße euch liebe Brüder und Schwestern! Endlich habe ich Zeit gefunden, um diesen Brief zu schreiben. Ich möchte ein wenig aus dem Leben der Kinder aus meiner Klasse berichten. Gott sei Dank, verläuft die Schule wie gewohnt, obwohl aufgrund des Krieges sehr viele Kinder nach Europa gegangen sind. Aus lebhaften Klassen sind halbleere Räume geblieben. Es war für uns äußert ungewohnt, so wenige Kinder zu unterrichten. So kam uns der Gedanke neue Kinder aufzunehmen. Ich nahm Jungs, die noch nie zuvor eine Schule besucht haben, im Alter von 11-12 Jahren auf. Es ist erstaunlich, dass sie mit ihren 12 Jahren kein Häkchen und nicht einmal die Ziffer 1 schreiben können. Unsere Klassen füllten sich wieder und es wurde wieder lebhaft und fröhlich.
Ich möchte auch von den Jungs der zweiten Klasse berichten. Sie haben den Psalm 22 auswendig gelernt und sich ein kleines Heftchen gebastelt. Um sie zu motivieren, versprach ich dem, der den Psalm als Erster auswendig aufsagen kann, eine Belohnung. Sie fingen alle an fleißig zu lernen und der Erste bekam einen kleinen Preis, eine beschriftete Tasse. Die anderen bekamen eine Tafel Schokolade. Die Freude war groß. Außerdem mögen alle meine Jungs, welche hiergeblieben sind, backen. Zusammen haben wir schon einmal eine Pizza gemacht und Brötchen gebacken, obwohl es hier mit dem Strom teilweise sehr schwierig ist. Wir haben auch das Ein-Mal-Eins innerhalb von zwei Tagen gelernt. Darüber habe ich mich sehr gefreut. So verlaufen bei uns die Wochentage in der Schule.
„Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieb haben mit unvergänglicher Liebe! Amen“ (Epheser 6,24).
M. B.

Tatjana – Lehrerin und Mutter (2023)


„Von ferne her ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.“ Jeremia 31,3
Ich grüße euch mit der Liebe unseres Herrn Jesus Christus, liebe Freunde, Brüder und Schwestern, alle, die sich diesem guten Werk widmen!
„Und sie stärkten ihre Hände zu dem guten Werk“ (Nehemia 2,18).
Ich bin unserem Gott und euch dankbar für eure Fürsorge und für die großartige Arbeit, die ihr mit Liebe für unser Volk der Roma leistet. Jedes Mal, wenn ich in die Schule komme, gebe ich dem allmächtigen Gott die Ehre und danke ihm, dass er uns durch euch eine so schöne Schule geschickt hat. Als ich 1987 in das Dorf Korolewo kam, hielten die Gläubigen Versammlungen in den Wohnhäusern ab, da es noch kein Bethaus gab, und Kinder aus fast dem gesamten Tabor kamen zu mir nach Hause. Sie baten mich, mit ihnen nicht nur die Sonntagsschule durchzuführen, sondern ihnen auch das Lesen und Schreiben beizubringen. Ich unterrichtete die Kinder bis 1998 bei mir zu Hause. Zu dieser Zeit hatten wir bereits ein kleines hölzernes Bethaus gebaut und wir bekamen einen kleinen Raum im Bethaus für die Schule. Das war unsere Klasse. In dieser Klasse war es im Winter sehr kalt, sodass die Tinte in den Kugelschreibern einfror, und im Sommer war es sehr stickig. Aber die Kinder waren sehr wissbegierig.
„Ich will dich von Herzen lieben, o HERR, meine Stärke!“ (Psalm 17,2)
Jeden Tag um 8:00 Uhr kamen die Kinder, um eine Stunde im Gebet zu verbringen, denn es war sehr schwierig und körperlich anstrengend (ich hatte damals sieben kleine Kinder). Wir beteten, dass der Herr ihnen helfen möge, zur Ehre des Herrn zu lernen! Und unser großer, allmächtiger, barmherziger Gott erhörte unsere Gebete. In seiner großen Liebe und Barmherzigkeit half der Herr den Kindern zu lernen und er trug mich in seinen heiligen Armen und beschützte meine Kinder.
Aber das Wichtigste ist, dass fast alle diese Kinder, die gelernt haben, jetzt im Haus Gottes sind, sie preisen seinen heiligen Namen und dienen ihm. Und wenn ich jetzt auf sein großes Werk schaue, fließt mein Herz über vor Dankbarkeit gegenüber dem Herrn.
Heute hat Gott uns durch eure Unterstützung eine so schöne Schule geschenkt. Und in diesen gemütlichen Klassenzimmern, in denen man in jeder Ecke eure Liebe und Fürsorge sehen kann, lernen die Kinder nicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondern sie lernen hier auch, Jesus Christus zu verherrlichen (Gedichte aufzusagen, Psalmen zu singen und zu musizieren, um seinen heiligen Namen zu verherrlichen). Die Kinder lernen, den Herrn zu lieben und ihm zu dienen (beten, die Bibel lesen, Texte und Kapitel aus der Bibel auswendig lernen und sie lernen, nach Gottes Wort zu leben).
Ich danke dem Herrn für euch, für eure Liebe und Fürsorge für die Kinder des Volkes der Roma und für diejenigen, die mit ihnen arbeiten. Gott hat das alles festgehalten. Diese Arbeit, die ihr um des Herrn willen tut, ist großartig, wunderbar und sehr schön!


Von der Krankenschwester zur Lehrerin

Die Lehrerinnen in Podwinogradowo, ganz rechts steht Julia Postol

Ich hätte nie gedacht, dass mein Leben mit dem Unterricht und sogar in einer Zigeunerschule verbunden sein würde. Ich bin nämlich eine ausgebildete Krankenschwester und hatte auch nur in diesem Bereich gearbeitet.
Ich habe die Zigeuner vor etwa sechs Jahren kennengelernt. Es war auf einer Taufe. Zum ersten Mal sah ich so viele Täuflinge. Es freute mich, dass die Erweckung auch bei diesem Volk begann. Trotz der Tatsache, dass die Zigeuner keine musikalische Ausbildung haben, loben sie von Herzen Gott in ihren Gesängen. Mittlerweile nehmen einige der Kinder Geigenunterricht.
Im August 2019 besuchten wir die Karpaten mit dem Streichorchester unserer Gemeinde. Dort lernte ich Viktoria Duwalko kennen, die damals in der Schule arbeitete. Sie erzählte mir von der Schule und davon, wie sehr neue Lehrer gebraucht werden.
Zu Hause begann ich dafür zu beten. Ich hatte immer den Wunsch, Gott aufrichtig zu dienen. Nachdem ich gebetet hatte, sprach ich mit meinen Eltern und erhielt ihren Segen zu dem Vorhaben. Danach ging ich zu unserem Gemeindeältesten, informierte mich über die Schule und sagte ihm, dass ich den Wunsch habe, unter den Zigeunern zu arbeiten. Nachdem unsere Gemeinde mich zu dem Dienst segnete, war ich einige Tage später in der Schule in Transkarpatien.
Als ich sah, mit welchem Wunsch die Kinder zur Schule laufen, traf ich die endgültige Entscheidung zu bleiben. Hier unter den Zigeunern habe ich das Leben dieser Menschen von innen kennen gelernt. Oft müssen sie große Strapazen des Lebens ertragen, einige von ihnen haben kein Geld, um Hefte für die Schule zu kaufen. Es ist gut, dass es Christen gibt, die mit verschiedenen Schulutensilien geholfen haben. Wir können so das Nötige den Kindern geben. Sie nehmen das gerne an.
Ich habe zwei Jungenklassen, Zweit- und Viertklässler. In der vierten Klasse hatte ich einen sehr flinken und klugen Jungen. Er ging immer bereitwillig zur Schule und machte seine Hausaufgaben. Seine Familie hat große Schulden und so beschloss sein Vater, für eine Weile in eine andere Stadt zu ziehen, um Geld zu verdienen. Im Oktober mussten wir uns von ihm verabschieden. Anfangs erinnerten sich seine Freunde und Klassenkameraden während des Unterrichts oft an ihn. Alle haben die Hoffnung, dass er bald zurückkommt. Sie möchten dann die Schule weiter gemeinsam fortsetzen. Es ist schade, dass man zur Ernährung der Familie solche schwerwiegenden Schritte unternimmt. Hier ist es leider nicht selten.
An einem der regnerischen Tage klopfte ein Schüler ans Fenster. Als ich ihm die Tür öffnete, sah ich, dass er die Schuhe seiner Mutter trug. Er sagte, er konnte an diesem Tag nicht in der Schule sein, weil er keine Schuhe hatte. Beim Anblick dieses Schülers, spürte ich einen Schmerz in meinem Herzen. Ich wollte ihm wirklich helfen. Ich fragte die anderen Lehrerinnen, ob sie Schuhe für diesen Jungen hätten. Eine von ihnen erinnerte sich, dass jemand ihr ein paar Schuhe gab und sie diese dem Jungen geben könnte. Am nächsten Tag kam der Junge zur Schule, jedoch in viel zu kleinen Schuhen. Ich bot ihm diese Schuhe an und er war überglücklich, sie zu tragen. Seitdem hat er die Schule nicht mehr verpasst.
Jeden Tag merke ich, dass die Schüler großes Verlangen haben zu lernen. Leider verhalten sie sich aber nicht immer gut.
„Herr! Hilf mir, sie noch mehr zu lieben! Ich möchte sehen, wie Du ihr Herz veränderst“.
Ich bin Gott dankbar, dass ich ein Werkzeug in Seinen Händen sein kann und dass ich diesen Kindern von Seiner Liebe zu ihnen erzählen kann. Und ich glaube, dass dieser Dienst nicht umsonst ist.
J. P.

Fragen über Fragen

Reise nach Transkarpatien im Oktober 2019
„Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“ (Römer 5,5)

Man sagt, dass das Alter keine Freude ist. Es ist nicht wahr, wenn es dem Herrn Jesus gewidmet ist.
Auf dieser Reise wurde ich meinem Retter unendlich dankbar für die verlebten Jahre und die grauen Haare, durch die ich überall akzeptiert und angenommen wurde.
Als ich in der Nähe der Schule aus dem Auto stieg, war schon eine Horde Kinder da, die riefen: „Babko, Privet!” Es bedeutet: „Oma, Hallo!“ Aber nach zwei Tagen riefen sie im Chor: „Babuschka milaja, babuschka moja“ (Oma geliebte, Oma mein). Es war sowohl lustig als auch nett. Während meiner Zeit im Tabor musste ich immer die gleichen Fragen beantworten, die von allen Seiten von den Kleinen bis zu den Älteren fielen: „Wohin gehst du? Wie heißt du? Hast du einen Ehemann? Und warum, ist er tot? Wie alt bist du?
Es gab lustige Momente, die mit meiner schwachen Kenntnis der ukrainischen Sprache und dem Sprachgemisch, der in dieser Region verwendet wird, zu tun hatten.
Am letzten Tag meines Aufenthalts ging ich in den Laden. Ein schwarzes Auto mit getönten Scheiben fuhr hinter mir und hielt an. Ich hatte keine Angst, da ich im Tabor war und alle zu mir gehören. Eine Scheibe geht runter und dort sehe ich ein Pärchen, etwa 30 Jahre alt. Er fragt: „Sind Sie Lehrer?”
„Nein“, war meine Antwort.
„Was machen Sie in der Schule?”
„Ich erzähle euch von Gott.“
„Ist es wahr, dass Sie noch nie verheiratet waren? Wollten Sie es nicht? Ich bin gerade aus Russland gekommen und sehe Sie zum ersten Mal.“


Meine Unterrichtsstunden waren einfach: Ich ging in die sechs Klassen und erzählte Geschichten über Gott. Nach dem Mittagessen gab es eine zweite Schicht und sechs weitere Klassen. Danach ging ich hinaus in die Siedlung, manchmal mit den Lehrerinnen und manchmal auch allein.
Schnell bildete sich eine Gruppe von 10 bis 30 Kindern um uns herum, von denen jeder versuchte, mir näher zu kommen und mich bei der Hand zu fassen oder einfach nur zu berühren. Einer versuchte den anderen in der Lautstärke zu übertönen. Auf den Straßen standen Jugendliche und knackten Sonnenblumenkerne und die Frauen saßen entweder beim Wäschewaschen oder ebenso mit diesen Kernen.
Als ich ankam, war es an einigen Tagen sehr kühl. Doch dann wurde es sehr warm und jeder versuchte, seine Wäsche zu waschen.
Wir blieben bei fast jedem Haus stehen, wo jemand draußen gesehen wurde. Wir schlossen Freundschaften und die Kinder wurden ganz ruhig, als ich anfing, biblische Geschichten zu erzählen. Dann beteten wir mit ihnen und zogen weiter. Wenn wir in ein armes Haus eingeladen wurden, kam meistens die ganze Horde hinterher, sodass man keinen Raum zum Umdrehen hatte. Die Häuser der Armen sind klein, ca. 4×5 Meter und es leben manchmal fünf bis zehn Menschen darin. Manche Häuser haben zwei Zimmer. Doch dann gibt es dort auch zwei Familien. Es kommen meistens die Schwiegertöchter, um im Haus ihrer Schwiegereltern zu leben.
Als ich nachforschte, wie sie früher lebten, stellte sich heraus, dass sie so schon immer lebten. Nur wenige wurden reich und begannen große Häuser zu bauen. Doch die Armen blieben. Sie essen sehr bescheiden: Eine große emaillierte Schüssel steht in der Mitte des Bodens. Alle sitzen drumherum und essen daraus mit Löffeln. Wenn man zu ihnen ins Haus kommt, achten sie darauf, dass man Wasser oder Cola zu trinken bekommt. Dazu sind sie sogar bereit, jemanden von den Kindern in den Laden zu schicken. Alles, was man nicht austrinkt, wird sofort von den Kindern geleert.
Wenn wir in ein wohlhabendes Haus gingen, blieben die meisten Kinder vor dem Haus stehen und trauten sich nicht hinein. Sogar der Zutritt auf den Hof wurde von manchen unter Androhung mit einem Besen verwehrt.
Immer wieder wurde ich gebeten für einige Frauen zu beten, die mit dem Rauchen nicht aufhören konnten. So nahm ich gerne an den Gebetsstunden der Frauen teil, die sich jeweils für eine Stunde am Mittwoch oder Freitag versammelten. Eines Tages empfing mich eine Frau direkt am Eingang und bat mich, bei ihr zu sitzen. Als ich ihr erklärte, dass ich eher vorne sitzen möchte, platzte sie voller Freude heraus: „Ich habe wieder zu Christus gefunden!“


Eine besondere Freude empfand ich auch beim Singen der Kinder. Wenn sie vor der Schule warten, um zu dem Unterricht hereingelassen zu werden, beginnt ein neun bis zehnjähriger Junge ein Lied zu singen. Sofort stimmen die anderen Kinder mit ein und er dirigiert sie voller Eifer. Sie lernen nämlich alle Lieder auswendig und können aus der Bibel sogar einige Psalmen zitieren.
Manche von ihnen sind sogar sehr pfiffig. So antwortete ein Junge mir auf die Frage, ob er die Lehrer liebe: „Natürlich! Die Bibel sagt ja, dass man seine Feinde lieben soll!“
Wie schnell verging die Zeit! Doch möchte Ich Gott danken, dass er mir in meinem Alter ermöglicht hatte, auf Seinem Missionsfeld zu sein.
Galina Gura, USA

Fünf Jahre ungewöhnlicher Unterricht


Rückblick auf fünf Jahre Lehrdienst an der Schule in Podwinogradowo
Nun sind bereits fünf gesegnete Jahre der Arbeit und des Dienstes in der christlichen Schule der Zigeuner vergangen. Gott sei Dank für den ganzen Weg, den Er mit seinen Kindern durch diese kurze, aber gleichzeitig intensive Zeit führte.

Aus der Geschichte


Im September 2014 wurde eine christliche Schule für die beidem Tabors Korolewo und Podwinogradowo gegründet. Der Anfang war schwierig, doch Gott gab immer wieder Kraft.


Die Schule ist ein nützlicher Dienst, von dem nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern profitieren. Unser Wunsch ist es, den Kindern nicht nur das Lesen und Schreiben beizubringen, sondern auch zu helfen, gute Früchte in ihrem geistlichen Leben zu bringen und ihre Weltanschauung, trotz der Bräuche und Traditionen zum Besseren zu verändern. Doch kann das nur Gott bewirken, so wie es ihm wohlgefällig ist.
In den ersten drei Jahren fand der Unterricht im Untergeschoss des Bethauses statt, wo auch während der Schulzeit Reparaturen durchgeführt wurden. Heute haben wir durch die Gnade Gottes eine große, schöne Schule, die sich in der Nähe des Bethauses befindet. Das Bethaus und die christliche Schule sind die heiligsten und sichersten Orte im Romaviertel.
Jeder sollte dieses Volk mindestens einmal in seinem Leben besuchen, um das Glück und die Freude der von Gott geschaffenen Nation zu sehen. Die Roma scheinen weder Traurigkeit noch Depressionen zu kennen. Sie freuen sich immer an dem gegenwärtigen Augenblick.
Vor Gott gibt es kein Ansehen der Person, deshalb sind sie unsere Freunde, vor allem die christlichen Einwohner.
Wir schämen uns nicht, mit ihnen zu kommunizieren und ihre Kinder zu unterrichten, denn wir wollen unsere Liebe denen geben, die sie brauchen. Auch wenn dieses Volk nicht so wie andere Nationen beliebt ist, vielmehr verachtet wird, liebt Gott sie dennoch. Wie können wir sie nicht auch lieben?
In den ersten Schuljahren war es nur eine große Ansammlung von Kindern, die schrien ohne zu wissen, was sie wollten. Als wir anfingen, waren wir drei Lehrerinnen (Ekaterina Khartschenko, Mariana Bieben, Diana Zap) und hatten zwei Klassenräume, also mussten wir eine Klasse im Flur unterrichten. Die Kinder, die zum ersten Mal zur Schule kamen, verhielten sich überaus laut und wild, als ob sie nichts anderes kannten. Danach teilten wir sie dem Alter entsprechend in drei Gruppen auf.
Die übliche erste Frage, die uns gestellt wurde, lautete: „Wer bist du?“ und nicht „Wie heißt du?“. Danach folgte die zweite: „Was willst du?“ oder „Wohin gehst du?“. Die Kinder kannten weder das Grüßen noch andere Höflichkeiten. Jetzt aber sagen sie immer: „Guten Tag!“ und „Auf Wiedersehen!“

Kampf mit der Sprache

Eine große Schwierigkeit und eine Barriere zwischen uns und den Kindern war die Romasprache. Die meisten Kinder konnten uns nicht verstehen. Sie waren nur laut, sahen uns an und hörten gleichzeitig russische und für sie seltsame Worte (es war ausdrücklich der Wunsch der Eltern, dass die Kinder in dieser Sprache unterrichtet werden). Aber nach einer Weile verstanden sie die Lehrer und ihre Sprache. Und wir wiederum versuchten, die Worte der Romakinder zu verstehen und sie zu verinnerlichen. Bei Gott sind alle Dinge möglich! Er sah unsere Bemühungen und half uns auch in diesem.
In der ersten Jahreshälfte dachte ich, dass diese Kinder nie die Buchstaben lernen, geschweige denn Lesen würden. Doch zu meiner Überraschung konnten die meisten Kinder am Ende des ersten Schuljahres schon etwas lesen.
Natürlich lernten nicht alle Kinder gleich gut, deshalb brauchten die Schwächeren besondere Aufmerksamkeit, da ihnen auch die Eltern nicht helfen konnten.
Gott tut seine Wunder auch in unserer Zeit. Freiheitsliebende Romakinder, die an ein freies Leben gewöhnt sind, haben Ordnung und Disziplin gelernt. Viele Eltern haben ihre Kinder aus Liebe morgens nicht geweckt, weil sie ihre Kinder noch etwas schlafen lassen wollten. Doch die Kinder liebten ihre Lehrerinnen sehr und machten sich immer Sorgen, um nicht zum Unterricht zu spät zu kommen. Dann sagten sie zueinander: „Wenn du zuerst aufstehst, hol mich bitte ab. Wenn ich, dann hole ich dich ab.“ So weckten sie sich gegenseitig auf und kamen überwiegend pünktlich zum Unterricht.
Die kleinen Zigeuner sind sehr respektvoll gegenüber ihren Lehrern geworden. Sie geben sich Mühe, um sie nicht zu verärgern. Dennoch kommt es vor, dass sie sehr schnell eine unbedachte Tat vollbringen, die sie dann aufrichtig bereuen und Buße darüber tun.
In den ersten Tagen der Schule begannen wir den Kindern beizubringen, richtig zu sitzen und wie sie ihre Hefte benutzen dürfen. Wir kauften und verteilten die Hefte an die Kinder. Jedoch am nächsten Tag sahen wir, dass sie zerrissen waren. Es hat einige Zeit gedauert, bis sie verstanden, dass alles für Geld gekauft werden muss. Jetzt kann man beobachten, wie die Kinder ihre Hefte schätzen.
Für uns Lehrerinnen war es das Beeindruckendste, in einem Haus mit den Zigeunern zu leben. Wir haben viel über ihre Traditionen und Bräuche gelernt. Sie begrüßten uns sehr gastfreundlich und halfen uns, so gut sie nur konnten. Ein Jahr später wurde für uns eine kleine Wohnung gebaut, die mit einem Zimmer und einer Küche ausgestattet war. In der Küche aßen, nähten und empfingen wir unsere Gäste. Im Zimmer bereiteten wir uns auf den Unterricht vor und überprüften die Hefte auf unseren Betten. Alle waren glücklich und zufrieden obwohl es so eng war.
Zum vierten Schuljahr, im Oktober 2017, konnten wir unseren Unterricht bereits in der neuen geräumigen Schule durchführen, in der es im dritten Stock Wohnungen für die Lehrer gab. Gott sei Dank. Nun hat jede Lehrerin ihr eigenes Klassenzimmer und Privatzimmer bekommen.
Die Kinder meiner Klasse wussten sehr wohl, dass ich im Haus der jungen Familie von Ruslan und Milena lebte. Jeden Morgen kamen die Kinder, um mich in der Frühe aufzuwecken, damit ich nicht verschlafe. Zuerst klopften sie an die Tür, dann schrien sie laut meinen Namen: „Diana!“ Wenn ich am Wochenende nach Hause reiste, kamen sie trotzdem, denn sie wussten nicht, welcher Wochentag es ist. Nur wenige Menschen hatten zu Hause Uhren oder wussten, wie man den Kalender benutzt.
Die Roma kennen nur zwei Jahreszeiten – Sommer und Winter (warm und kalt). In der Schule lernten sie noch den Frühling und den Herbst kennen. In der Schule unterrichten wir unsere Kinder nicht nur in dem, was das Lehrprogramm enthält, sondern auch vieles, was die Kinder im Leben benötigen.
Wir danken allen, die auch gekommen sind, um sie zu unterrichten, und die mit Handarbeit, Nähen, Predigten, mit einfachen freundlichen Worten und materiellen Geschenken gedient haben. Welch große Verantwortung vor Gott liegt auf uns für die Seelen dieser Kinder. Wir bitten euch, auch weiterhin für uns und unsere Arbeit zu beten. Möge der Herr sein Werk durch uns tun und ein großes Erwachen in den Romadörfern durch die Kinder senden.
Wenn wir auf die vergangenen fünf Jahre zurückblicken, möchten wir Gott für den zurückliegenden Weg danken. Wie viele nützliche und notwendige Dinge haben die Zigeuner gelernt, nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen. Kinder haben biblische Geschichten und Gedichte auswendig gelernt, das Lesen und das Schreiben, zeichnen, nähen, spielen, und vieles mehr.
Die Erwachsenen lernten mehr über Menschlichkeit und Respekt und veränderten ihre Ansichten über das Leben in positiver Weise. Selbst die Kinder bringen ihren Eltern bei, was sie in der Schule lernen. Es entstand eine gute Wechselwirkung. Die Kinder interessieren sich für die Erwachsenen, lernen mit ihnen Schullieder, Gedichte und Geschichten.

Was heißt denn ein Lehrer zu sein?

Lehrer zu sein ist eine Berufung, bei der man die Arbeit lieben und wirklich den Wunsch haben muss, den Menschen zu helfen. Auch muss der Lehrer ein Verlangen haben, Bildung und Wissen an die Kinder weiterzugeben.
Gott sei der Dank und die Ehre für seine Gnade und Seinen Schutz in diesen fünf erfolgreichen Jahren des Dienstes. Unser tiefster Wunsch ist es, Roma-Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen und dass es alles zur Ehre Gottes dienen möge.
Diana Zap, Podwinogradowo

Abschluss des Schuljahres, Ukraine

Ich möchte gerne kurz über den Abschluss des Schuljahres berichten. Am 05. Juni 2019 hatten wir unseren letzten Schultag. Für die ukrainischen Kinder ist dieses ein Feiertag, aber für das Zigeunervolk ist es kein Freudentag. Die Kinder wollten nicht in die Ferien, sie weinten während des Abschlussgottesdienstes. Ja, diese Gefühle kann man nicht weitergeben! Ich wollte auch weinen. Die Schüler fragten: „Warum brauchen wir Ferien?“ Wir versuchten zu erklären, dass die Kinder nach einem anstrengenden Jahr Erholung brauchen. Ich stelle immer mehr fest, dass die Schule für die Kinder ein zweites Zuhause ist!
Ende Mai hatten wir die Abschlussprüfungen durchgeführt. Die Schüler nahmen diesen verantwortungsvollen Augenblick sehr ernst. Es gab viele Erlebnisse und Gebete, um gute Noten zu bekommen und in die nächste Klasse versetzt zu werden.
Es wurde auch ein Programm für den Abschlussgottesdienst vorbereitet. Im Chor sangen ca. 200 Kinder. Gott sei Dank, die Disziplin war auch gut. Die Mitarbeiter der Ortsgemeinde wunderten sich, als sie so einen großen Chor sahen! Nach dem Gottesdienst fragten einige:“ Wo habt ihr so viele Kinder her? Einige von denen haben wir noch nie im Gottesdienst gesehen!“ Unserem Himmlischen Vater sei Dank, dass Er in den Herzen der Kinder wirkt und diese zu sich zieht!
Am Schluss des Gottesdienstes verteilten die Brüder Igor und Ivan den Kindern Bibeln. Das war die beste Überraschung! Die Schüler konnten ihren Augen nicht trauen, da nicht einmal jeder Erwachsene im Tabor eine eigene Bibel hat! Wie dankten sie Gott und euch! Wir wollen mit den Kindern zusammen euch für diese angenehme Überraschung von Herzen danken!
Betet für die Schüler, dass Gott sie in den Sommerferien vor Unglück bewahrt. Im Sommer verbringen sie viel Zeit am Fluss und baden. Betet, dass während der Ferien keiner geistlich fällt. Betet auch für mich, dass Gott mich geistlich und körperlich stärkt und ich ein brauchbares Gefäß sein kann und viel Frucht bringe. Wir beten ebenfalls für euch!
Viktoria Duwalko, Korolewo

Ashen Dyilega!
Durch die Gnade Gottes kann unsere Zigeunerschule auch in diesem Jahr weitergeführt werden. Das fünfte Schuljahr begann und irgendwie kam mir sofort ein Vers aus der Bibel in den Sinn: “Und du sollst an den ganzen Weg gedenken, durch den der Herr, dein Gott, dich geführt hat …” 5.Mose 8,2. (Ich möchte weitermachen – schon seit vier Jahren bin ich dabei!). Der Herr unterstützt und ermutigt uns Lehrer mit Seiner Kraft. Ehre sei Ihm für alle Wege und Bewahrung des Lebens. Dank der ernsthaften Gebete unserer Geschwister, gedeiht der Dienst unter den Zigeunern fruchtbar.
In diesem Jahr haben wir 5 Lehrer und 12 Klassen (in Podwinogradowo). Jeder Lehrer hat zwei bis drei Klassen, die in mehreren Schichten unterrichtet werden. Nach dem Unterricht, in der dritten oder sogar vierten Schicht, findet noch Musikunterricht auf der Violine, dem Klavier oder auf der Blockflöte statt. Zigeuner sind sehr musikbegeistert, weshalb sie sehr vom Singen und Musizieren angezogen werden. Natürlich ist es nicht so einfach, ihnen dies beizubringen, aber mit Gottes Hilfe, Anstrengung und viel Willenskraft, gewinnt die Sache an Erfolg. Wir erinnern uns oft an die Worte Jesu Christi: “getrennt von mir könnt ihr nichts tun.” Johannes 15,5.
In der Schule von Podwinogradowo sind aktuell 310 Kinder. Es gibt arme und mittelständische Kinder. Einige Kinder aus reichen Familien. Es gibt aber auch Waisen, Halbwaisen und Kinder mit Behinderungen. Solche Kinder verdienen die besten Plätze und die beste Behandlung. Weil unser Gott der Vater der Waisenkinder ist, kennt Er ihre Bedürfnisse und kümmert sich um sie. Ein Invalidenjunge namens Growfi besucht bei uns die erste Klasse. Alle Kinder in der Schule respektieren ihn besonders. Wenn er in die Klasse kommt, gibt jeder sofort den besten Platz auf und hilft ihm, sich hinzusetzen. Romakinder sind in solchen Dingen sehr freundlich und einfühlsam.
Ehrlich gesagt, es kommt auch in unserer Zigeunerschule vor, dass die Kinder jemanden täuschen oder etwas stehlen. Ihr wisst ja selbst, das sind Menschen, in deren Adern Blut fließt, das dazu neigt, schlechte Dinge zu tun. Nur allein Gott, der HERR, kann ihre Gewohnheiten und Überzeugungen ändern, wenn sie sich von ganzem Herzen an ihn wenden.
So ging eine kleine Zigeunerin eine Woche lang ohne Schulhefte in die Schule. Die Lehrerin fragte immer: “Wo ist dein Heft?” Und sie antwortete jeden Tag: “Morgen bringe ich es mit.” Und tatsächlich kam sie eine Woche später mit einem Schulheft, aber mit einem falschen Namen. – Sie stahl es bei jemandem von den Schulkindern. Es war ein Mädchen aus einer armen Familie und anscheinend hatten die Eltern nicht das Geld, um ihr ein Heft zu kaufen. Die einfachste Möglichkeit eins zu bekommen war also – zu stehlen.
Die Jungs der dritten Klasse sind eine laute Gesellschaft und lieben Abenteuer. Es war ein warmer Frühlingstag. Der Unterricht war zu Ende und meine Kollegin sagte: “Lasst uns aufstehen und den Unterricht mit einem Gebet beenden.” Während des Gebets führten die Kinder ihren Plan aus: Die Lehrerin hatte Ihre Augen noch nicht geöffnet, da war bereits die Hälfte der Kinder durch das Fenster nach draußen gesprungen. Sie traten nacheinander auf die Stühle und Tische und folgten einem verführerischen Beispiel. Sie winkten nur zum Abschied: “Auf Wiedersehen, Marina Iwanowna!” „Da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll“, erzählte Marina mir die Geschichte des Tages.
Wir lieben und schätzen unsere christliche Schule, weil hier Kinder geistig wachsen und sich zum Besseren verändern.
Manche mögen sich fragen: „Was freuen wir die sich und loben ihre Schulkinder?“ Wir wissen, was sie waren und was sie jetzt geworden sind.
Was vor vier Jahren war, kann nicht mehr mit dem verglichen werden, wie es jetzt ist. Dem Herrn die Ehre für das, was er tut. In dieser letzten Zeit kommen die Zigeuner mit Reue zu Gott. Unwillkürlich kommt das Lied in den Sinn: „Halte, was du hast, Christ. Ja, es kann leicht verloren gehen, wenn man es loslässt. Wir haben für etwas zu kämpfen, wir haben etwas zu verlieren, wir werden nicht nachlässig sein…“
In der Schule hören die Kinder gerne biblische Geschichten und wenden sie in ihrem Leben an. Es gibt Klassen, in denen die Jungen das Predigen lernen. Die Lehrerin nimmt die Schüler nacheinander dran. Der Junge bereitet zu Hause eine Predigt vor. Dann erzählt er in der Klasse, was er vorbereitet hat und was Gott ihm aufs Herz gelegt hat.
Einmal erzählte ich den Kindern eine Geschichte mit dem Titel: “Ohne Worte zu betrügen.” Sie handelte von Rudik, der verschwieg, dass er in dem Klassenraum eine Lampe zerschlagen hatte. Alle Schuld lag bei einem unschuldigen Jungen. Die Zigeunerjungen aus der 4. Klasse hörten begeistert zu und wendeten die Wörter auf ihr Vokabular an. Am nächsten Tag in der Schule fragte ich die Schüler: “Hebt die Hände, wer seine Hausaufgaben gemacht hat!” – viele Hände wurden gehoben. Dann frug ich: ” Hebt die Hände, wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat!” – ein Junge zeigte auf … Plötzlich zeigten alle Kinder mit dem Finger auf Rousseau, der geschwiegen, aber seine Hausaufgaben auch nicht gemacht hatte. Alle Kinder fällten ihm das Urteil im Chor: „Täuschung ohne Worte“. Ich bin froh, dass die Kinder die Geschichte gut verstanden haben.
Man könnte viele weitere Beispiele nennen, sowohl gute als auch schlechte. All das ist eine Lebensschule für die Kinder und die Lehrer. Das ist bei jedem unterschiedlich, weil jeder etwas anderes zu lernen hat. Gott prüft niemanden über seine Kraft, und Er hilft uns, stärker und besser zu werden. Wir möchten weiterhin in unserer Schule arbeiten und für diese Menschen Gutes tun!
Liebe die Zigeuner auf Erden so wie sie sind. Schau nicht auf die Haut und das Aussehen, unter ihnen gibt es auch aufrichtige Kinder Gottes. Wenn wir sie nicht schon hier auf Erden lieben, wie können wir dann im Himmel zusammen sein? Und im himmlischen Land wird es keine Trennwände und Zellen geben, wo jedes Volk für sich ist. Gott hat kein Ansehen der Person.
Ja, Zigeuner tun viel böses, aber die aufrichtigste Reue und die innigsten Gebete sah ich gerade bei ihnen.
In meiner Klasse liegt vorne in der Nähe der Tafel ein blauer Teppich. Ich wollte ihn schon oft entfernen, kann es aber einfach nicht. Kinderbuße findet darauf statt. Kinder fallen auf die Knie, schreien zu Gott, wie Erwachsene und bitten Ihn um Vergebung für schlechte Taten. Ihre Gebete zerreißen mein Herz und ich weine mit ihnen. Oh, wenn wir Erwachsene wie Kinder wären… Die Bibel sagt nicht umsonst: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!“ Matt.18,3.
Liebe Freunde, ich höre nicht auf, euch für die Gebete zu danken, die ihr bereitwillig betet und uns mit ihnen in der Arbeit unterstützt. Gott segne euch! Was würden wir ohne eure Gebete tun? Die ganze Welt liegt in den Händen der Unbekannten betenden Heiligen.
„Das Glück kommt nicht einfach so zu uns,
Mit harter Arbeit wirst du es nicht erreichen;
Es ist nur dort, wo im Herzen Reinheit ist,
Und wo das Gebet mit Tränen sich ergießt. “
Bleibt beim Herrn! Auf Zigeunerisch klingt es so: Ashen Dyilega.
Mit Liebe – Diana, Podwinogradowo

preview