Gemeinde- und Familienbesuche in Kasachstan vom 20. Januar bis 29. Januar
„Lass uns wieder umkehren und in all den Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, nach unseren Brüdern sehen, wie es um sie steht!“ (Apg 15,36)
Am 15. Januar 2024 reiste eine Gruppe von Brüdern von Hilfskomitee Aquila nach Kasachstan zu einem Geschichtsseminar in Almaty. Im Anschluss an das Seminar flogen drei Brüder, Jakob P., Johann S. und Leo L., in die Stadt Schymkent, um die Gemeinden im Süden Kasachstans zu besuchen und die Geschwister in ihrem Dienst zu unterstützen.
Am Sonntag, den 21. Januar, besuchten wir die Gemeinde, in der Bruder Albert G. Ältester ist. Bruder Jakob P. berichtete über die Arbeit des Hilfskomitee Aquila und überreichte neue Bücher des Samenkorn-Verlages. Anschließend besuchten die Brüder eine kasachische Gemeinde, wo sie ebenfalls an der Verkündigung des Wortes Gottes teilnahmen. Die Gemeinde zählt 82 Mitglieder. Sie wird von Bruder Kanisch geleitet. Nach dem Gottesdienst wurden wir zum Mittagessen eingeladen, bei dem uns das traditionelle kasachische Gericht „Beshbarmak“ serviert wurde. Nach dem Mittagessen fuhren wir in die Stadt Turkistan. Sie ist eine der ältesten Städte Kasachstans (ca. 1500 Jahre alt). Früher war es eine kleine Stadt, aber in den letzten fünf Jahren hat sie sich zu einer modernen Stadt mit schöner Architektur und einem internationalen Flughafen entwickelt. Viele Touristen kommen in diese Stadt, weil einige alte Gebäude und eine Moschee erhalten geblieben sind.
Gott hat in dieser Stadt eine lebendige Gemeinde gegründet. Bruder Alijew R. und seine Frau sind in diese Stadt gezogen, um hier dem Herrn zu dienen. Die Gemeinde besteht hauptsächlich aus Kasachen und Usbeken. Der Gottesdienst wird auf Kasachisch gehalten. Auch wir nahmen am Gottesdienst teil.
Danach fuhren wir in die 300 km von Turkistan entfernte Stadt Kysylorda. Dort arbeitet Bruder Alaberdy, ein Evangelist der nichtregistrierten Baptistengemeinde. Bruder Alaberdy schlug vor, die kranke Schwester Altynai zu besuchen. Sie ist 45 Jahre alt und leidet seit 14 Jahren an einer Gelenkerkrankung. Seit 7 Jahren kann sie ihre Arme und Beine nicht mehr bewegen. Ihre gläubige Mutter pflegt sie. Altynai ist ein großer Segen für alle, die sie besuchen. Sie lernt die Bibel auswendig. 12 Briefe des Apostels Paulus hat sie bereits auswendig gelernt. Sie klagt nicht über ihr schweres Los, sondern betet für ihre 6 Kinder und ihren Mann. Wir haben ihr das neue Buch „Wege durch das Leiden“ von Elisabeth Elliot geschenkt. Dieses Buch wird von vielen Glaubensgeschwistern mit Freude gelesen. Am Abend hielten wir in der örtlichen Gemeinde eine Versammlung zum Thema „Familie“ und beantworteten Fragen.
Die Gläubigen in Turkistan und Kysylorda evangelisieren aktiv und verteilen das Neue Testament in kasachischer Sprache.
Am 24. Januar flogen wir nach Astana, wo wir von Brüdern aus der Stadt Makinsk empfangen wurden. Abends nahmen wir an einer Versammlung in der nichtregistrierten Baptistengemeinde teil, die vom Ältesten Vitaly Gorbunov geleitet wird. Dort überreichten wir auch neue Bücher für Erwachsene und Kinder.
Am Donnerstagmorgen fuhren wir nach Schutschinsk, um die Brüder Mirau und Siemens zu treffen. Sie sind sehr dankbar für die Veröffentlichung des Buches „Der Christ und sein Äußeres“. Nach einem gemeinsamen Gebet fuhren wir in die Stadt Kokschetau. Die Gemeinde hat ein schönes Gebäude als Bethaus erworben. Der Älteste der Gemeinde, Konstantin Schesterinow, dankte den Gemeinden Harsewinkel und Nümbrecht für die materielle Unterstützung.
Am Abend dieses Tages besuchten wir das Dorf Balkaschino, wo wir an eine Versammlung teilnahmen und Bücher überreichten. Nach der Versammlung besuchten wir die Familie Grabowitsch, die in tiefer Trauer war, da ihr Sohn Alexander im Alter von 17 Jahren zusammen mit 5 weiteren jungen Brüdern im November 2023 bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Bruder Jakob Penner verlas die Beileidsbekundung der Gemeinde Harsewinkel und überreichte einen Umschlag mit einer finanziellen Unterstützung der Gemeinde Harsewinkel.
Am Morgen fuhren wir in das Dorf Zaporozh’ye, wo die Familie Löwen lebt. Diese Familie hat ihren Sohn Mark verloren. Nur der Herr kann in dieser Trauer Trost spenden. Am Abend besuchten wir den Gottesdienst in der örtlichen Gemeinde. Die Nacht verbrachten wir im Haus der Familie Löwen und am Morgen fuhren wir nach Yesil, wo eine andere Familie, Viktor L. und seine Frau Lisa, lebt.
In dieser Familie ist der Sohn Roland zu Tode gekommen. Die Trauer ist groß, aber der Herr hat diese Familie mit seinem Wort getröstet. Die Familie Aliew kam aus der Stadt Rudny. Ihr 19-jähriger Sohn Stepan ist ebenfalls gestorben.
Am Abend fand eine Versammlung statt und der Herr schenkte Buße und Erneuerung in der Gemeinde. An diesem Abend war Freude auf Erden und im Himmel. Es ist wahr: „Je größer die Not, desto näher ist Gott“. Wir übernachteten bei Familie Löwen und fuhren am Morgen weiter nach Atbassar.
Am Sonntag, den 28. Januar um 10.00 Uhr versammelten sich die Gläubigen im neuen Bethaus. Es war eine Freude, kasachische Geschwister unter den Anwesenden zu sehen. Gott schenkte an diesem Morgen Bekehrungen und Neuanfänge in der örtlichen Gemeinde. In dieser Gemeinde traf ich Bruder Wlad L. und seine Frau, die an der Bibelschule in Schutschinsk studierten.
Am Nachmittag erwartete uns eine weitere Versammlung im Dorf Astrachanka, wo uns der leitende Prediger Alexander G. erwartete. Wir besichtigten die Baustelle des neuen Bethauses und nahmen abends am Gottesdienst teil. Am Montag, den 29. Januar, flog unsere Gruppe nach Deutschland zurück.
L. L.