Reise mit dem Familienorchester in die Ukraine
Am Sonntag, den 28. Juli, durften wir uns nach einem gemeinsamen Gebet auf den Weg in die Ukraine begeben. Unsere Gruppe bestand aus 22 Personen, von denen der größte Teil aus unserer Familie Görzen bestand. Dazu kamen Pawel K. aus Moldawien, Viktor E. aus der Gemeinde Grünberg und Eugen A. aus Gorno-Altajsk, die am Wort dienten. Außerdem kamen mit uns zwei Töchter der Familie Karpov und ein Cellospieler mit, die uns mit Musik und Gesang unterstützen.
Auf unserem Weg in die Ukraine durften wir noch zuerst einen Morgengottesdienst in Dresden durchführen. Die Gemeinde ist sehr klein und war sehr dankbar für den Besuch. Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging unsere Reise dann weiter in Richtung Polen, wo wir ohne Probleme über die Grenze kamen. Am Montag durften wir dann nach einigen Stunden Schlaf und 500 km Weiterreise den ersten Gottesdienst in Belaja Zerkow in der Ukraine abhalten. Der Ablauf der Gottesdienste war immer ähnlich: Es wurden Lieder mit Begleitung des Streichorchesters gesungen, Zeugnisse von Peter G., Jewgenij O. und Pawel K. erzählt, Viktor E. hatte die Schlussbotschaft. An jedem Ort wurden den Gemeinden einige Bücher für ihre Bibliothek geschenkt und die Familie mit den meisten Kindern bekam das Buch „Entdecke die Bibel“ in russischer oder ukrainischer Sprache. Manchmal erhielten die Kinder noch Schokolade und Malhefte, worüber sie sich sehr freuten.
Wie in den letzten Jahren hatten wir 15 Geigen mit, die wir an einige Kinder verschenken durften. Uns wurde berichtet, dass mit den Geigen, die im letzten Jahr mitgebracht wurden, bereits ein Orchester gegründet wurde, das den Gemeinden dient. Dem Herrn die Ehre dafür!
Die Reise ging vom Westen der Ukraine über die Ortschaft Kiew bis weit in den Osten nach Dnipro, Melitopol und Mariupol, eine Stadt, die 20 km entfernt vom Kriegsgebiet liegt. Es war nicht sicher, ob wir in diese Stadt hineinkommen würden. Der Zutritt in die Stadt war durch Militärposten markiert, an denen unsere Pässe auch einmal kontrolliert wurden. Durch Gottes Gnade kamen wir jedoch überall gut durch und konnten somit vier Versammlungen in verschiedenen Gemeinden dieser Stadt durchführen.
Es waren sehr unterschiedliche Gemeinden, die wir besuchen durften. Unterschiedlich groß, mit verschiedenen Menschen und verschiedenen Problemen und Sorgen. Und doch verbindet uns etwas: Wir haben alle den einen Herrn und Heiland Jesus Christus, den wir lieben und dem wir nachfolgen. Das ist so wunderbar!
Eine Schwester aus einer der Gemeinden in Mariupol verteilt einige Male in der Woche Brot und verschiedene Lebensutensilien an Menschen, die nicht so wohlhabend sind. An jeden Sonntagnachmittag führt sie für diese Menschen in einem gemieteten Raum in einem Hochhaus einen Gottesdienst durch. An diesem Sonntag waren ca. 150 von diesen meistens älteren Menschen anwesend, um Gottes Wort zu hören.
Wir besuchten eine kleinere Gemeinde in Krapiwnitzkij (Kirowograd) mit ca. 40 Mitgliedern, die gerade dabei war, ein größeres Gemeindehaus zu bauen. Trotz weniger Arbeiter und den wenigen Baumitteln waren sie sehr zuversichtlich. Außer den Gemeinden durften wir jeweils noch eine Kinder-, Familien- und Jugendfreizeit besuchen. Es wurde mit Zeugnissen, Musik und Predigten gedient und im Anschluss auch offene Fragen besprochen und geklärt.
In der Stadt Priasowskij besuchten wir ein Kinderheim, das von christlichen Geschwistern geleitet wird. Zu dem Gottesdienst in dieser Stadt wurden die ersten Reihen der kleinen Gemeinde von diesen Kindern gefüllt.
In diesen zwei Wochen wurden 17 Gottesdienste durchgeführt. Wir erfuhren Gottes Nähe und Bewahrung besonders auf den ca. 8000 km langen Wegen und teilweise sehr schlechten Straßen: Es gab keine Unfälle und wir durften glücklich und wirklich reich gesegnet am Samstag, den 10. August, wieder Zuhause ankommen.
Wir danken euch für die vielen Gebete. Lasst uns weiterhin für die ausgestreute Saat beten: Für all die vielen Menschen, die Gottes Wort vielleicht zum ersten Mal gehört haben und ihn brauchen, aber auch für die vielen Gemeinden und das Kinderheim. Möge Gott weiter unter ihnen wirken
J. G.